Einzeltherapie
Schwerpunkt: Trauma
Menschen, die ein Trauma erlebt haben, leiden in der Regel unter einer Vielzahl von Folgesymptomen. Je schwerwiegender das Trauma erlebt wurde, desto größer ist die Belastung.
In der ganzheitlichen Psychotherapie geht es erst einmal darum zu differenzieren, ob es sich um eine Trauma- oder Schockreaktion handelt und was dies jeweils seelisch bedeutet.
Wird eine Behandlung angestrebt, ist es wichtig zu erkennen, wo die persönlichen Belastungen liegen.
Für die Verarbeitung eines Traumas ist es nicht notwendig, das Geschehene genau beschreiben zu können. In der Regel reicht die Benennung der Erfahrung aus um psychotherapeutisch damit zu arbeiten.
Im Kontext von Trauma bedeutet ganzheitliche Psychotherapie:
- Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung: Erkennen und verstehen lernen
- Stabilisierung im Alltag als Grundlage: Die Voraussetzung für eine Bearbeitung eines Traumas ist eine Stabilisierung der Alltagskompetenz und Handlungsfähigkeit
- Widersprüche, Ängste, Schuld- und Schamgefühle respektieren: Sie sind Versuche der Selbstbehandlung und Selbstregulation. Diese gilt es zu würdigen und neue Betrachtungsweisen achtsam einzuladen
- Grenzen akzeptieren: Oft gibt es unterschiedliche Anteile in einem Menschen mit gegensätzlichen Wünschen und Zielen. Ein Teil möchte schnelle und zielorientierte Veränderungen, ein anderer scheut sich und hat Angst. In der ganzheitlichen Psychotherapie werden diese inneren Stimmen kennengelernt, gangbare Kompromisse gefunden und Grenzen respektiert. Dabei gilt als Leitlinie ein schrittweises, grenzachtendes Vorgehen in der therapeutischen Behandlung
- Die innere Stimme und Intigrität (wieder-) finden: Die eigene Intuition musste aufgrund von Traumaerfahrungen negiert werden und scheint teilweise wie nicht vorhanden. Es gilt, die innere Stimme neu kennenzulernen und dieser Schritt für Schritt ihre Bedeutung zurück zu geben
- Neue Lösungen entwickeln: Neue kreative Handlungs- und Lösungswege werden erarbeitet und angeregt.
Ich arbeite mit traumaspezifischen Methoden der Teile-Arbeit (Ego-State) und der Biosynthese.
Psychotherapie über den "Fonds Sexueller Missbrauch" ist möglich. Bei Fragen melden Sie sich gerne bei mir.
Methoden
Teile-Arbeit (Ego-State)
Das Konzept der Teile-Arbeit besagt, dass ein Mensch nicht aus einem Ganzen besteht, sondern aus mehreren Anteilen. Diese werden als innere Stimmen oder Überlegungen oder widerstreitende Gefühle wahrgenommen.
Beispiel zur Erläuterung:
Es liegt ein seelisches Problem vor, zu dem es eine Therapieempfehlung gibt. Diese Information löst widerstreitende Gedanken und Gefühle aus, die einen daraufhin beschäftigen. So möchte z.B. ein eigenständiger innerer Anteil alles alleine schaffen und findet, Psychotherapie sei unnötig, dafür sei man viel zu gesund und die Probleme nicht relevant genug. Ein anderer Anteil fühlt sich verzweifelt oder erschöpft, weiß vielleicht nicht mehr weiter und meint, man könne es ja zumindest versuchen. Ein weiterer, misstrauischer Anteil ist unsicher, ob der/ die Therapeut*in überhaupt genügend Erfahrung mit der Thematik hat.
Mit diesem Dissens eine Entscheidung zu treffen ist schwer. In der Teile-Arbeit werden alle inneren Stimmen respektiert. Die Aufgaben der Anteile und deren Bedeutung werden verstanden und wertgeschätzt. Dadurch kommt es zu einem inneren Dialog und zu einer Integration von sich widerstreitenden Gefühlen und Gedanken.
Ein tieferes Verständnis für sich selbst und innere Ruhe entfalten sich. Die Ego-State Therapie hilft, die unterschiedlichen Ich-Anteile besser zu verstehen und in ein Gesamtkonzept zu integrieren.
Die Teile-Arbeit ist besonders, aber nicht ausschließlich für die Traumatherapie geeignet.
Biosynthese
Biosynthese bedeutet "Integration des Lebens".
In der Biosynthese-Therapie sind die Sprache des Körpers und die Wahrnehmung feinstofflicher Energien ebenso wichtig wie das gesprochene Wort. Der Körper wird achtsam in die Psychotherapie mit einbezogen, ihm wird zugehört und seinen Energien gelauscht, denn er ist immer anwesend, nimmt wahr was geschehen ist und geschieht und erinnert sich auf seine eigene Weise. Über diesen ganzheitlichen Zugang können Blockaden verstanden und gelöst werden.
Anliegen der Biosynthese ist es, die drei wesentlichen Bereiche des Seins - die körperliche Existenz, die psychischen Erfahrungen und die spirituelle Essenz - zu verbinden, zu unterstützen und zu harmonisieren.
Die Biosynthese ist vom Europäischen Verband für Psychotherapie als wissenschaftlich anerkannt.
Nachruf auf David Boadella - Forscher, Körperpsychotherapeut und Lehrer